Geöffnet an jedem ersten Sonntag im Monat
von 10 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung
Christina Lackner und Norbert Fleischmann
Mobil: +43 664 3685367
eMail: flacstation@nullgmail.com
A-3550 Langenlois, Bahnstrasse 13
Eingang
zu einem Raum, in dem Imaginationen erprobt werden. Hervorbringungen, die überraschen, aus der Seele sprechen, Ihren Widerspruch einfordern und auch nie total entschlüsselt werden.
Sie betreten ein weites Feld: Kulturelle Verdichtungen, Vorstellungen von Arkadien, radikale Vorschläge zu gerechterer Verteilung unserer Ressourcen, Prozesse von Aneignungen, fotografische Abbildungen, Zeichentheoretisches, Untersuchungen gesellschaftlicher Systematiken, neue und alte Mythologien – Findungen von Bildern, die uns zu neuen Einsichten führen können.
Bilder betrachten, Texte lesen, Anderes hören – und wenn Sie wollen, finden Sie ein Gespräch.
Vielleicht interessiert Sie Kunst, der Eintritt hier ist frei.
Aktuelle Ausstellung
Reclaiming Abundance
Oliver Ressler
Ort
flac image kunstraum p.p.
A-3550 Langenlois, Bahnstrasse 13
Eröffnung
1. September 2024 von 10 bis 18 Uhr
Geöffnet an jedem ersten Sonntag im Monat
von 10 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung
September 2024 bis 5. Jänner 2024
Reclaiming Abundance
Eine Fotoserie von Oliver Ressler
2021
Die aus sechs fotografischen Arbeiten bestehende Serie „Reclaiming Abundance“ (Wohlstand reklamieren) ist von der gesellschaftlichen Realität der Klimakrise geprägt. Verschiedene auf fossilen Energieträgern basierende Infrastrukturen in der Steiermark wurden mittels Drohne abgebildet: der Flughafen Graz, ein Schlacht- und Rinderzerlegebetrieb, das Gas- und Dampfkraft- werk Mellach, der Fahrzeugkonzern Magna Steyr, das Autobahnkreuz Bruck an der Mur, und eine Skiflugschanze.
Mit der Fotoserie wird versucht, eine Situation zu imaginieren, in der die globalen Temperaturen und damit einhergehende Katastrophen weiter zugenommen haben. Alle heutigen Nutzungen dieser Infrastrukturen werden und müssen 2050 obsolet sein, will man den völligen Klimakollaps vermeiden.
Allerdings wurde auch der notwendige Umbau hin zu einer CO2-neutralen Gesellschaft begonnen, die nach Prinzipien der demokratischen Mitbestimmung und globaler Klimagerechtigkeit organisiert sind. Mittels fotografischer Visualisierungen wird der Versuch unternommen, eine Vorstellung davon herzustellen, wie diese Gelände unter den Vorzeichen geänderter Nutzungen 2050 adaptiert werden könnten.
Der Titel „Reclaiming Abundance“ nimmt Bezug auf die oft gehörte Ansicht, dass nur der Kapitalismus imstande wäre, den auf der Welt existierenden Wohlstand hervorzubringen. Dass dieser Wohlstand extrem ungleich verteilt ist, zur Zerstörung der ökologischen Grundlagen des Planeten führt, ein Massensterben von Arten hervorruft und trotz Ausbeutung die Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten zu einem Leben in bitterer Armut verdammt, wird bei dieser Argumentation gerne unterschlagen.
Die Fotoserie kehrt das um: Überfluss für alle wird es erst nach der Auflösung der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse geben, durch die völlige Neuorganisation der Beziehungen der Menschen zueinander und zu allen anderen Wesen und Pflanzen.
Gas- und Dampfkraftwerk Mellach
Das Gas- und Dampfkraftwerk Mellach liegt in einem Gebiet, das ursprünglich durch Auen und die Nebenarme der Mur geprägt war. Das leistungsstärkste Kraftwerk Österreichs wurde wegen der mit der Verbrennung von Erdgas einhergehenden CO2-Emissionen stillgelegt. Man entschied sich, die Böden im Umfeld zu dekontaminieren und die Gegend ansatzweise so wiederherzustellen, wie sie vor 250 Jahren ausgesehen haben könnte. Die Wiederherstellung von Auwäldern ist auch notwendig, um vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum zu bieten. In der Aufforstung wurde auf lokale hitzebeständige Baumarten wie Eichen, Hainbuchen und Weiden gesetzt. Durch den Rückbau der Regulierung des Flusses wird wieder mehr Wasser in der Region gehalten, was der umliegenden Landwirtschaft zugutekommt. Man entschied sich, das außer Betrieb gestellte Kraftwerk mit den von weitem sichtbaren Schloten stehen zu lassen. Es ist mittlerweile vollständig von Bäumen und Büschen umschlossen und soll künftige Generationen an die zerstörerische Gewalt der Ära des fossilen Kapitalismus erinnern.